EMBRYONENSPENDE

Der Unterschied zwischen Spende und Adoption von Embryonen besteht lediglich in der Gesetzeslage. Im Spenderprogramm stammen die Embryonen von Paaren, die anderen Eltern mit Kinderwunsch ausdrücklich und schriftlich ihre Embryonen überlassen. Im Adoptionsprogramm, haben die Eltern nicht über das Schicksal ihrer Embryonen entschieden, sodass es das Ärztehaus ist, das diese Entscheidung fällt. In keinem der beiden Fälle muss ein besonderer bürokratischer Prozess vollzogen werden, und aus medizinischer Sicht sind beide Vorgehen identisch.

SPENDERPROFIL

GESUND UND JÜNGER ALS 35 JAHRE

Am Institut Marquès wählen wir die Embryonen für das Adoptionsprogramm aus, die von jungen und gesunden Eltern stammen, und deren Mutter unter 35 Jahren alt ist. Wir untersuchen zudem die medizinische Vorgeschichte der Erzeuger, und die der übrigen Kinder aus der IVF (In-Vitro-Fertilisation).
Die ausgewählten Embryonen gehören Patienten, die eine erfolgreiche In-Vitro-Fertilisation erhalten haben und keine weiteren Kinder wünschen. Die große Mehrheit sind Embryonen, aus Behandlungen mit einer Samen und / oder Eizellenspende. Die übrigen Embryonen, die nicht eingesetzt wurden, werden eingefroren und im Ärztehaus aufbewahrt.
Bei diesen Embryonen können die Eltern wählen, ob sie sie an andere Patienten weitergeben möchten, sie der Forschung überlassen möchten oder sie verwerfen wollen. Für den Fall, dass sie in einem Zeitraum von vier Jahren keine Entscheidung treffen wollen, gehen sie in die Obhut des Ärztehauses über. Sobald in diesen Fällen alle medizinischen Voraussetzungen gegeben sind, geben wir sie für die Adoption frei.

GESETZESLAGE

VIER MÖGLICHE VERWENDUNGEN

Die spanische Gesetzeslage für Künstliche Befruchtung lautet (Gesetz 14/2006), Kapitel III. Artikel 11:
„Die verschiedenen Bestimmungen, die für die eingefrorenen Präembryone, oder, im gegebenen Falle, für Samen, Eizellen und gefrorenes Gebärmuttergewebe, in Frage kommen, lauten wie folgt:

1) Nutzung von der Frau selbst oder ihrem Ehepartner. Die Embryonen werden aufbewahrt, um sie in der Zukunft einzusetzen, was solange möglich ist, wie die Frau fruchtbar ist und aus medizinischer Sicht ein Embryo empfangen kann.
2) Sie können anderen Frauen gespendet werden.
3) Abbruch der Aufbewahrung: Dieser Fall erfordert, dass die Fruchtbare Phase der empfangenden Frau verstrichen ist, und dies durch einen Arztbrief bestätigt wird, der von ausführenden Ärzten erstellt wurde, die nicht zum Zentrum gehören.
4) Sie können der Forschung überlassen werden: Die Patienten müssen ein Schreiben vom Zentrum erhalten und unterzeichnen, in dem das Forschungsprojekt genau beschrieben wird, an das die Spende geht. Sie müssen zudem auf finanzielle Kompensationen seitens des Forschungsprojektes verzichten.
Hier finden Sie alle Details zu der entsprechenden Gesetzeslage Dokument zum spanischen Gesetz für Künstliche Befruchtung.

Laut der gesetzlichen Vorgabe, gelten die Embryonen als verlassen, wenn die Eltern Patienten zu zwei Beratungsterminen zum Schicksal ihrer Embryonen nicht erschienen sind, und gehen in die Obhut des Ärztehauses über. In diesen Fällen, werden sie in unser Adoptionsprogramm aufgenommen.

Embryonen

WIE BLEIBEN GEFRORENE EMBRYONEN?

Nach der In-Vitro-Fertilisation werden die Embryonen, die nicht direkt eingesetzt wurden, eingefroren. Es gibt keine zeitliche Begrenzung für das Einsetzen eines eingefrorenen Embryos.
Die Embryonen können in verschiedenen Entwicklungsstadien eingefroren werden: ab dem Tag der Befruchtung, zu diesem Zeitpunkt bestehen sie aus einer einzigen Zelle, bis fünf oder sechs Tage später, in einer Blastozyste, Stadium, in dem sie schon eine Masse von 200 Zellen haben, aus denen alle Strukturen des Embryos entstehen werden.
Die ersten fünf oder sechs Tage im Leben der Embryos wachsen die Embryos in der externen Membran der befruchteten Eizelle und wenn die Zellen diese Membran durchbrechen (was als Schlüpfen der Blastozyste bezeichnet wird) treten sie aus und setzen sich sofort an der Innenwand der Gebärmutter fest. Darum ist dies der spätmöglichste Zeitpunkt, zu dem sie gefroren werden können. Es gibt keine zeitliche Begrenzung für den lebendigen Zustand eines eingefrorenen Embryos.

Der Prozess des Embryonengefrierens beginnt damit, die Embryonen in einer Gefrierschutzlösung schwimmen zu lassen, um zu vermeiden, dass sich Eiskristalle bilden. Bisher hat man die Embryonen sanft in das Innere von weißen Plastikröhrchen gesaugt, den „Pailletten“. Diese werden in eine Gefriermaschine eingesetzt, wo sie in kurzer Zeit auf -196°C gebracht werden. Durch den drastischen Temperaturwandel verwandeln sich die Embryonen in festes, Glas ähnliches Material. Danach werden die Pailletten in einen Behälter mit flüssigem Stickstoff eingesetzt.
Das Einfrieren von Embryonen ist eine aufwendige Technik und bedarf gut trainierter Handhabung. Die Schwangerschaftsquote hat sich jedoch bereits sehr gebessert, sodass sich der Prozentsatz der überlebenden Embryonen fast 100% beträgt.

In jedem Behälter mit flüssigem Stickstoff ist Platz für 10.000 Embryonen. Sie leben in einem Behälter mit Unterteilungen, Geschwister befinden sich jeweils in einem Behälter und jede Familie erhält eine eigene Farbe. In den Behältern werden die Pailletten aufbewahrt, in denen sich jeweils ein, zwei oder drei Embryonen befinden können. Diese Stangen haben im Innern einen Stab, der ebenfalls mit einer bestimmten Farbe und dem jeweiligen Namen gekennzeichnet ist. So hat jede Familie eine Kombination aus Farben und Codes, und im Computersystem ist ihre Position derart erfasst, dass sie im Behälter mit flüssigem Stickstoff zu finden sind.